Ungarische Dramapädagogische Gesellschaft e.V.
Zahl der Mitglieder: über 1100
Telefon: +36 (70) 3353959
Das leitende Kollegium des Vereins:
László Kaposi
Mária Dolmány
Anna Füsi, Ádám Szalai, Zoltán Tóth, Gábor Pap, Gábor Körömi, Szabolcs Csáki, Nándor Varju
Gründungsvorsitzender und seit 1994 ewiger Ehrenvorsitzender des Vereins ist Herr Tibor Debreczeni. Die zweite Vorsitzende des Vereins war 1994-2002 Frau Judit Szakall.
Der 1988 gegründete Verein pflegt in Ungarn das Gebiet der Dramapädagogik und des Kinder- und Jugendtheaters. Die Ungarische Dramapädagogische Gesellschaft (UDG) ist in den mehr als 10 Jahren seiner Existenz einer der dominanten Vereine unter den sowohl auf dem Gebiet der Bildung als auch der Kultur wirkenden ungarischen Zivilvereinen geworden: Man kann heute in Ungarn nicht über Dramapädagogik, Drama im Unterricht, Jugend- und Kindertheater, aber auch nicht über die Schauspiel- bzw. Puppenspielkunst im elementaren Kunstunterricht sprechen, ohne die UDG zu erwähnen.
Als die wichtigsten Erfolge der Gesellschaft für Dramapädagogen und Spielleiter in Kinder- und Jugendtheatergruppen können die Folgenden erwähnt werden:
– Die Experten der Gesellschaft haben – noch um 1992 – das Anforderungssystem der Dramaspielleiter-Ausbildung ausgearbeitet, und haben die Dramaspielleitung im Ungarischen Berufsverzeichnis als Beruf registrieren lassen. Wir haben das als Riesenerfolg betrachtet, als einen gewissen Umbruch, das "Amt" hat aber 1994 die Dramaspielleitung aus dem Verzeichnis der Berufe ohne uns zu fragen und ohne jegliche Erklärung gestrichen. Diese Entscheidung hat jedoch die Rechte der Ausbildung und Prüfung nicht beeinträchtigt. Die von unserer Gesellschaft organisierten Ausbildungen erlangten inzwischen einen immer höheren fachlichen Rang, so haben bis heute mehr als 1200 Personen das Dramaspielleiter-Zeugnis der UDG – nach einer 120 stündigen Grundausbildung – erworben. Dieses halten wir für ein bedeutendes Ergebnis, auch wenn die Registration der Dramaspielleitung als Beruf heute noch ungelöst ist.
– Inzwischen ist "Tanz und Drama" mit Hilfe von Experten unserer Gesellschaft als neues Bildungsgebiet in den Nationalen Grundlehrplan (NAT)aufgenommen worden, und wie es aus einer Untersuchung des Ministeriums ersichtlich wurde, ist in 11 % der Schulen der Unterricht des Dramas in irgeneiner Form tatsächlich erschienen. Die Experten unserer Gesellschaft haben auch an der Ausarbeitung der "Tanz und Drama" – Rahmenlehrpläne und des Lehrplanprogramms für die Klassen der Kunst-Grundschulen mit erweitertem Schauspiel- und Puppenspielkunst – Unterricht teilgenommen.
– Im System der Pädagogenfortbildungen hat zunächst die Ausbildung für Dramapädagogik (diese haben wir dann 2004 erneuert) und dann die für Kinder- und Jugendtheaterregie eine offizielle Akkreditation vom Bildungsministerium erhalten. So können auch die 120 stündigen Ausbildungen unserer Gesellschaft als Pädagogen-Fortbildungen gewählt werden.
– Die Arbeit auf dem Gebiet der Dramapädagogik wird heute bereits von 24 regionalen Werkstätten erledigt. Diese Werkstätten werden in der Zukunft erwartungsgemäß eine immer größere Rolle in der beruflichen Fortbildung der Dramapädagogen spielen, denn nach dem Absolvieren der Grundausbildung treffen die Pädagogen auf solche praktischen Probleme, auf die man mithilfe von Experten bzw. Kollegen leichter eine Antwort suchen und finden kann.
– An den Hochschulen für Lehrerbildung ist die dramapädagogische Ausbildung immer mehr präsent. Als wählbares Programm unter den alternativen Pädagogien sind 2004 drei Drama-Lehrpläne erschienen.
– Die UDG hat 1990 entschieden, die Angelegenheit des mit der Wende herrenlos gewordenen Kinder- und Jugendtheaters an sich zu nehmen, anschließend hat sie das erste Weöres-Sándor-Landesfestival für Kindertheater initiiert. Früher war die Organisation der Festivale für Kindertheater eine Aufgabe des Staates und der "Bewegung", die in einigen Jahren entstandene Leere war schwierig zu füllen. Nach dem schweren Anfang (in dem ersten Jahr haben sich 35 Gruppen angemeldet) begann das qualitative und quantitative Wachstum. In den letzten Jahren nahmen jeweils ungefähr 200 Gruppen mit 8-10 000 Kindern an den Landesfestivals teil. 2004 wurde bereits das 13. Festival organisiert. Es ist der ausdauernden Arbeit der UDG bzw. dem Erhalt des Festivalsystems zu verdanken, dass das Niveau der Vorstellungen als gut bzw. stellenweise als hoch bezeichnet werden kann.
– Die Fachzeitschrift der UDG – das Magazin für Dramapädagogik – ist die einzige periodisch erscheinende Zeitschrift, die sich mit Dramapädagogik und Kindertheater beschäftigt. Das Magazin meldet sich jährlich mit zwei ordnungsgemäßen und seit 1994 jeweils einer Sonderausgabe. Ab 2004 erscheinen sogar zwei Sonderausgaben pro Jahr.
– Der DRAMAspieler erscheint seit 1999 viermal pro Jahr – das Nachrichtenblatt informiert über die aktuellen Ereignisse des Faches.
– Mittlerweile kann man die ungarische dramapädagogische Fachliteratur als befriedigend, auf ein paar Teilgebieten sogar als reich bezeichnen. Dutzende von Lehrplänen sind erschienen, Unterrichtshilfen bzw. -sammlungen stehen für Dramalehrer zur Verfügung. ( In den letzten Jahren mangelte es eher an Publikationen für Kindertheater-Regisseure, deswegen haben wir das Buch "Über die Bühnenregie" veröffentlicht.)
– In unseren Werkstätten entstehen Unterrichtsfilme: 1999 ist unser Film "Theatralische Konventionen im Dramaunterricht" erschienen, dann die ersten zwei Stücke unserer Reihe "Beispielsammlung für Kinderschauspieler", die wir unter Verwendung einiger Vorstellungen der Landestreffen für Kindertheater zusammengestellt haben. Der dritte Teil dieser Reihe erscheint 2004.
– Die sich mit Kindertheater beschäftigenden Pädagogen vermissen seit Jahren solche niveauvollen Drehbücher, die man mit Kindern spielen könnte. Deswegen haben wir einen Wettbewerb ausgeschrieben bzw. die Publikationen "Thalias Wagen" und "Helle Tage" veröffentlicht.
– 2003 und 2004 haben wir eine Reihe von Ferienlagern organisiert. Die Realisierung der "Impuls-Lager" hat ein Auftrag und die entsprechende Unterstützung vom Innenministerium ermöglicht. Dieses Jahr veranstalten wir 12 Ferienlager.
– Die Mitgliedschaft hat sich von anfänglichen 100 auf mehr als 1100 Personen erhöht.